Gestern wurde in Halle zum siebten Mal das Berufswahl-SIEGEL Sachsen-Anhalt verliehen. Damit werden Schulen ausgezeichnet, die eine systematische Berufswahlorientierung innerhalb ihres Schulkonzeptes umsetzen. Mit den vier Schulen, die ihre Erstzertifikate erhielten, tragen mittlerweile 36 Schulen in Sachsen-Anhalt diese Auszeichnung. „Die jährlichen Neubewerbungen um diese Auszeichnung und die Rezertifizierungen zeigen, wie wichtig vielen Schulen eine gute Berufswahlorientierung der Schülerinnen und Schüler ist“, erklärt Patrick Wanzek, Sprecher für Erwachsenen- und Berufsbildung der SPD-Landtagsfraktion.
Der Berufsbildungsbericht des Landes Sachsen-Anhalt zeigt, dass sich in den letzten Jahren die Berufswünsche der Schülerinnen und Schüler kaum verändert haben. Er identifiziert neben den Eltern und Freunden vor allem die Schule in Kooperation mit Betrieben und Gewerken als Ort für eine qualifizierte Berufswahlorientierung. „Wir brauchen daher überall eine systematische und realistische Berufsorientierung und Berufsvorbereitung spätestens ab Klasse 7“, so Wanzek weiter. „Die Träger des Berufswahl-SIEGEL zeigen, wie man Berufsorientierung in der Schule organisieren kann. Ich hoffe, dass in den nächsten Jahren noch mehr Schulen diese Auszeichnung erringen können.“
Dem Berufsbildungsbericht ist zudem zu entnehmen, dass die Berufswahl oft noch geschlechterspezifischen Stereotypen folgt. „Auch hier ist eine systematische Berufswahlorientierung unabdingbar“, erklärte Wanzek. „Sie muss sich an den tatsächlichen Begabungen der Jugendlichen, nicht nach irgendwelchen Rollenvorbildern orientieren. Nur so kann z. B. sowohl der Anteil von Mädchen und Frauen in technologieorientierten Berufen, als auch der Anteil von Jungen und Männern in den Pflege- und Erziehungsberufen erhöht werden.“