Magdeburg. Sachsen-Anhalts Gleichstellungsministerin Prof. Angela Kolb hat die Bundesregierung aufgefordert, endlich gegen die anhaltende Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern aktiv zu werden. Die Differenz ist immer noch so groß wie vor einem halben Jahrzehnt. Zugleich sieht sie die Länder am Zug. „Wenn sich der Bund verweigert, sollten wir ihm gangbare Wege aufzeigen“, sagte sie.
Im vergangenen Jahr hatten die Fachministerinnen und -minister der Länder die Bundesregierung gebeten, Maßnahmen zur Herstellung der Entgeltgleichheit zu ergreifen. Bisher verhallte das. Die Ministerin setzt sich darum dafür ein, dass „jetzt die Länder in Vorlage gehen und selbst ein Paket erarbeiten“. Kolb, die Vorsitzende der Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenminister ist, möchte ihre Länderkolleginnen und -kollegen dafür gewinnen, in den kommenden Monaten Vorschläge „gesetzlicher und untergesetzlicher Maßnahmen“ zu erarbeiten, die dann über den Bundesrat an die Bundesregierung gehen sollen.
Frauen verdienten im Schnitt noch immer deutlich schlechter als Männer, sagte sie: „Wie unbefriedigend die Situation ist, führt der morgige Equal-Pay-Day – der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen – sehr symbolträchtig vor Augen.“
Der Aktionstag verweist darauf, dass erst am Donnerstag, 21. März, in Deutschland der Zeitpunkt erreicht ist, an dem eine Frau im Durchschnitt das verdient hat, was ein Mann im Arbeitsjahr 2012 am 31. Dezember in der Lohntüte hatte. 58 Arbeitstage mussten Frauen dafür länger arbeiten. Entgeltgleichheit ist eines der Schwerpunktthemen der Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und –minister in diesem Jahr.